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Autor der Website:
Friedrich Forssman
Schloßteichstraße 3
34131 Kassel
mail@kassel-mulang.de

Dank und Nachweise
am Fuß der Seite.


Sammelbilder der Berliner Morgenpost, Januar 1906. »Serie 59 Kassel«. »Bild 3. Kaskaden«, »Bild 4. Löwenburg«.*MA

Park Wilhelmshöhe

Inhalt dieses Kapitels

• Domäne Wilhelmshöhe

• Schloß und Nebengebäude
1. Schloß Wilhelmshöhe
2. Ballhaus
3. Großes Pflanzenhaus
4. Marstall
5. Schloßhotel
6. Wache
7. Post
8. Remisen und Gastwirtschaft
9. Reithaus
10. Kavalierhaus
11. Gewächshäuser

• Die Wirtschaft am Herkules, das Parkwächterhaus am Herkules und das Kaskaden-Restaurant

• Im Bergpark Wilhelmshöhe
• Oktogon, Herkules, Kaskaden
• Die Große Fontäne
• Apollotempel und Aquädukt
• Die Plutogrotte
• Sokrates’ Hütte
• Felseneck
• Die Löwenburg
• Steinhöfer-Wasserfall und Aschsee
• Die Teufelsbrücke
• Der Neue Wasserfall
• Der Merkurtempel
• Der Schloßteich, der »Lac«
• Der Lieblingsplatz der Kaiserin, Weißenstein
• Fuchslöcher

• Die Waldschule beim einstigen »Neuen Obstgarten«

• Hier klicken für das Kapitel zum chinoisen Dorf Mou-lang

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Domäne Wilhelmshöhe


Domaine. Aus einem Trambahn-Spiel von 1877 (Nachdruck 1984): Die Domaine »bleibt links liegen und stört den Verkehr nicht.«*MA

* * *

Ca. 1920: Drei Luftaufnahmen des Domänen-Gutshofs Wilhelmshöhe.*4


Von Osten. Rechts hinten die Wilhelmshöher Allee.


Von Osten. Links oben die Greveler’sche Kurklinik, Wigandstraße 1–3.


Von Westen. Links oben auf der anderen Seite der Wilhelmshöher Allee das Straßenbahn-Depot.

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Ca. 1920: Mäh- und Drescharbeiten auf dem Domänengelände am Rammelsberg.*4



* * *


Ca. 1910: Blick auf die Domäne, aufgenommen vom Dach der Klinik Dr. Greger, Burgfeldstraße 17. Das helle Haus hinten links am Rammelsberg ist das Hotel Schombardt, später Elisabethenhaus der Zimmer-Stiftung.*1


»Johannes Hasse / Erinnerung am 2. März 1929 bei der Domäne Wilhelmshöhe«.*MA

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Ca. 1955: Die »Ochsenallee« von Kirchditmold zum Schloßgelände über das freie Domänenland.*MA


Ca. 1965: Der Gegenblick über die Schloßruine.*MA


Ca. 1970: Im Vordergrund die neuerbaute Orthopädische Klinik, zwischen ihr und der Villenkolonie liegen Felder der Domäne, deren Gebäude ganz rechts liegen.*MA


Ca. 1975: Das Gebäude des HR ist errichtet – rechts des Wäldchens, das auf dem Bild darüber in der Bildmitte zu sehen ist.*MA


Ca. 1995: Die Kurhessentherme ist erbaut, wie auch die Wohnanlagen rechts unten im Bild. Die Domänen-Scheune an der Wilhelmshöher Allee steht kurz vor dem Abriß.*MA


1970: Die Domänen-Scheune.*23

Die ehemalige Meierei, Domäne oder auch Gutshof geheißen, mit ihren für den landwirtschaftlichen Betrieb notwendigen, für die ästhetik des Landschaftsgartens unverzichtbaren Feldern und Wiesen, bildete mit dem Park eine künstlerische Einheit: »Das Kurfürstliche Schloß Wilhelmshöhe liegt eine starke Stunde weit von Cassel, auf einer Anhöhe am Fuße des Karlsberges. Der Weg dahin führt durch die Wilhelmshöher Vorstadt [der Oberneustadt], in einer schnurgeraden Allee von Linden. [...] Der ganz im englischen Geschmack angelegte Garten daselbst hat einen Umfang von einer teutschen Meile. Schon am Fuße des Gebirges, gleich hinter dem Dorfe Wahlershausen, nehmen die Anlagen ihren Anfang. An der linken Seite der Chaussee siehet man die herrschaftliche Meierey; gegenüber, an der rechten, einen größtentheils mit Nadel-Gehölz bepflanzten lieblichen Hügel.« W. Döring: Beschreibung des Kurfürstlichen Landsitzes Wilhelmshöhe bey Kassel. Mit Kurfürstlich Hessischem gnädigsten Privilegio, Cassel 1804

Hier klicken (→) für eine Ansicht der Domänengebäude um 1830 (Hessisches Staatsarchiv Marburg, Slg. 7/b 1591/5 (Fotoreproduktion)).

Hier klicken (→) für eine Bauaufnahme des Hauptgebäudes von 1851 (Hessisches Staatsarchiv Marburg, Inventar-Nr. P II 03361/001).


Foto aus dem Schmidtmann-Album, Doppelseite 12, um 1900. Die Dächer rechts der Bildmitte sind die der Domänengebäude. Im Hintergrund der Turm der Kirchditmolder Kirche.*MA


Aus dem »Artillerie-Album«, Doppelseite 8: Der Hof der Domäne um 1900.*MA – Dr. Christian Presche ist diese Zuordnung zu verdanken; er schreibt dazu: »Der große Fachwerkbau, auf den man [in der Ansicht des Domänengebäudes von um 1830, siehe oben] blickt, müßte identisch sein mit dem Fachwerkbau auf der Photographie - um 1900 ist er nur schon um die beiden seitlichen Fensterachsen erweitert; und auf der Photographie fehlt das mittlere Zwerchhaus, das auch im Straßenbahnspiel noch gezeigt wird (dort ist dann auch der mittlere Eingang zu sehen); identisch sind die beiden großen Tore sowie - konstruktiv begründet - die Streben in den jeweiligen Endachsen und über den Toren.«


Die Domänengebäude, ca. 1930. Rechts schräg die Wilhelmshöher Allee, oben links die Kurklinik Greveler.*4


Berta Martin: Aquarell der Domäne aus einer Kassel-Mappe. Hinten links die Grevelersche (bzw. Eisenbahner-)Kuranstalt, Wigandstraße 1–3.*MA


Ca. 1965: Luftbild von Wilhelmshöhe. Das Schloß (Mitte) ist noch die kriegsbeschädigte Ruine. Und noch keine der inzwischen begangenen Bausünden hat die Domäne Wilhelmshöhe (rechts im Bild die hellen Felder, südlich der quer verlaufenden Wilhelmshöher Allee weitere helle Felder und die Gebäude) und die Villenkolonie (unten im Bild) heimgesucht.*MA

Auf den bis 1965 freien Fluren errichtete man von der Stadt aus gesehen linker Hand (also im Norden) die Bauten verschiedener Wohnanlagen, die Orthopädische Klinik, in den 80er Jahren die Kurhessentherme und die Habichtswaldklinik, und unter Abriß wesentlicher Gebäude der Domäne den nordhessischen Nebenableger des Hessischen Rundfunks. Rechter Hand wurde in den 70er Jahren das bis dahin kaum auf‌fällige Straßenbahndepot stark erweitert und die Parkseite des Rammelsberges häßlich überbaut (von der »Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau«).

Herrn Armin Ruda danke ich für den Hinweis auf zwei HNA-Artikel zur Überbauung des Geländes, aber auch zur Rettung von Teilen der Domäne: »Längst nicht mehr das Dorf mit Straßenbahn«, 5. April 1980 / »Bürger wünschen ›Domäne‹ als Treff in Wilhelmshöhe«, 4. Dezember 1980. Auf die Titel klicken für PDFs.

Allein die Wiesen südöstlich der Drusel (zwischen Baunsbergstraße und An den Eichen), die innerhalb der Wendeschleife der Linie 1 sowie die angrenzenden Äcker auf der Parkseite des Rammelberges blieben verschont und bilden der Rest der Feldflur, die einst fünf Kilometer weit von Kassel bis zu den historischen Anlagen von Wilhelmshöhe reichte. Sie sind Teil der Pufferzone des UNESCO-Welterbes – und damit hoffentlich einigermaßen geschützt. Wie sinnvoll auch hier das Welterbe-Prädikat ist, zeigt sich an den mhk-Plänen in den 2000er Jahren, das schöne Feld in der Wendeschleife mit einem Groß-Parkplatz zu verschandeln.


1970: Die Domänenscheune von der Wilhelmshöher Allee aus. Sie wurde nicht saniert, sondern in den 90ern abgerissen, zugunsten eines Open-Air-Geländes des Südhessischen Rundfunks; der Sockel wurde dabei teilweise erhalten.*23

(Nach oben zum Seiten-Inhaltsverzeichnis.)
  Schloß Wilhelmshöhe, Schloßhotel, Marstall, Wache und die weiteren Nebengebäude


Ca. 1900: In zahllosen Varianten von 1900 bis 1930 beliebte Postkarte: Schloß und Schloßnebengebäude von Osten.*MA



2 Luftaufnahmen von 1955 mit dem im Krieg beschädigten Mittelbau des Schlosses und der Baustelle des neuen Schloßhotels. Auf dem unteren Bild ganz rechts die Waldschule.*MA


Luftaufnahme von ca. 1958: Das neue Schloßhotel ist fertig, das Schloß ist noch Ruine.*MA

* * *


1930er Jahre: Sammelkarten-Hefte für den Eintritt in Kasseler Schlösser.*MA

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Ca. 1910: »Ihre Kgl. Hoheiten Prinz Joachim u. Prinzess Victoria auf einem Spazierritt in Wilhelmshöhe«.*MA


1795: Schloß und Nebengebäude. Auf das Bild klicken für eine Ausschnitt-Vergrößerung; hier klicken für das ganze Bild.*12

»Mit Wilhelms [IX.] Entscheidung, ein Corps de logis [den Mittelbau des heutigen Schlosses] zu erbauen, verbindet sich für Schloß Wilhelmshöhe eine durchgreifende Funktions- und Bedeutungserweiterung vom Sommerlustschloß zum Sommerresidenzschloß, das nunmehr den gesamten Hofstaat aufnehmen konnte. [...] ›Zu gleicher Zeit ließ der Regent auch alle zu einer großen Hofhaltung erforderlichen Nebengebäude errichten, nämlich einen Marstall, ein Wagenhaus, Geschirrhaus und alle Wohnungen für die bei Hofe angestellten Personen.‹« (Dittscheid.*8)

Ein Bericht von Heidelbach darüber, wie sich 1796 bei einem Gang die Schloß-Nebengebäude aufreihten, findet sich am Ende dieses Teil-Kapitels, beim Eintrag »Gewächshäuser«.


Zwei Luftaufnahmen des Nebengebäude-Areals, mit Datumsstempeln auf den Rückseiten: »26. Sept. 1942«.*MA


Das Areal der Schloß-Nebengebäude aus der Luft, aufgenommen von Nordwesten, ca. 1925.*MA – Alle Gebäude auf dem Foto mit Ausnahme des alten Schloßhotels sind erhalten. Ein größeres Bild ohne die Zahlen öffnet sich beim Klicken auf die Abbildung.

Eine hübsche Panorama-Zeichnung aus den 1870er Jahren mit Schloß und den damaligen Nebengebäuden (also noch nicht der Post): Siehe das Unterkapitel »Mulangstraße« im Kapitel »Villenkolonie Mulang«.

Inhalt dieses Teilkap
itels:

  1. Schloß Wilhelmshöhe
  2. Ballhaus
  3. Großes Pflanzenhaus
  4. Marstall
  5. Schloßhotel
  6. Wache
  7. Post
  8. Remisen und Gastwirtschaft
  9. Reithaus
  10. Kavalierhaus
  11. Gewächshäuser
(Nach oben zum Seiten-Inhaltsverzeichnis.)


Stereofoto: Schloß und »Boulingrin« vom Apollo-Tempel aus, ca. 1900.*MA


Stereofoto: Ende der Wilhelmshöher Allee, »Kaiserstraße« und Schloß, ca. 1900.*MA


1901: Die »Kaiserstraße«, die Verlängerung der Wilhelmshöher Allee bis zum Schloßhügel. Zu den Masten: siehe den Text von Gustav Henkel zur Elektrifizierung. Foto von Georg Friedrich Leonhardt (→).*MA


ca. 1907–1910: Die älteste echte Farbfotografie zumindest im Mulang-Archiv: Die »Kaiserstraße«.*5/MA


Privatfoto, datiert 1931. Der Erd- und der Himmelsglobus auf der parkseitigen Schloß-Terrasse ward auch schon damals und wird auch noch heute traditionell von Kindern glattgesessen.*MA


Stereofoto: »Der Erste Großdeutsche Reichskriegertag. Aufnahme: Prof. Heinrich Hoffmann, München.« Raumbild-Verlag [1939].*MA


Das beschädigte Schloß um 1950.*MA


Vier Fotos des beschädigten Schlosses.*MA


Winterspaziergang am »Lac« unterhalb des beschädigten Schlosses, um 1950, noch mit den Lücken in der talseitigen Fassade und dem Portikus.*MA


Diese Lücken wurden zunächst repariert.*MA


1968: Konzert vor dem Schloß während dessen Widerherstellung (Wortschreibung bewußt gewählt angesichts zahlreicher architektonischer Entscheidungen).*MA

1 – Schloß Wilhelmshöhe


»Wilhelmshöhe bei Cassell« auf einem rückseitig 1819 datierten Stammbuchblatt von Wiederhold (→) in Göttingen.*MA


1860er Jahre: seltene Stereoaufnahme. Gedrucktes Rückseiten-Etikett: »Nro. 351. Wilhelmshöhe, der Bildersaal im Schloss«.*MA


1891 datiert: Vorläufer-Postkarte.*MA

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Schloß-Alltag 1911: Brief auf Papier und mit Umschlag des Schlosses Wilhelmshöhe an Auguste-Viktoria von Kummer geb. Staudt, Villa Staudt in Heringsdorf: »20.VIII.11 / Gnädigste Frau. / Seine Majestät der Kaiser und König haben allerhöchlichst über die freundlichst übersandten Photographien sehr gefreut und lassen für dieselben bestens danken. Mit der Bitte mich Ihrem Herrn Gemahl und Ihrer Frau Mutter [Elisabeth Staudt] bestens empfehlen zu wollen, habe ich die Ehre zu sein / Ihr ganz ergebner / Plessen [Hans von Plessen (→)?] / Generaladjutant. –«. Rittmeister Wilhelm von Kummer, Ehemann von Auguste-Viktora, war Patensohn von Wilhelm II. – Hier klicken (→) für den Wikipedia-Artikel über die Villa Staudt.*MA

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1959 gestempelt: das beschädigte Schloß.*MA


Postkarte, 1968 gestempelt mit hineinretuschierter Schloßkuppel – offenbar war von einer baldigen Wiederherstellung derselben ausgegangen worden. Siehe dazu auch das Wilhelmshöhe-Plakat im Kapitel »Kurort Wilhelmshöhe, Unterkapitel »Das Kur- und Badehaus«.*MA

Aus einem Positionspapier des Vereins »Bürger für das Welterbe e.V.« zur Planung der Museumslandschaft Hessen-Kassel, ca.2002: »1998 beginnt der Umbau des Corps de Logis, des Mitteltraktes des Schlosses Wilhelmshöhe. Dieser Mittelbau war im Krieg beschädigt, aber nicht zerstört worden, nach dem Krieg waren im Erdgeschoß noch die Antiken in den klassizistischen Original-Räumen ausgestellt. Um 1950 war die zu großen Teilen noch erhaltene klassizistische Inneneinrichtung bis auf die Außenmauern ausgeweidet worden, und 1974 wurde der Torso zur Galerie der Alten Meister ausgebaut. Weder wurde die Kuppel wiederhergestellt, noch wurden die einzig passenden Sprossenfenster verwendet. Wegen Baumängeln mußte das Museum 1997 geschlossen werden. Auf undemokratische und denkmalschädigende Weise wurde beschlossen, das Schloß möglichst wenig wie ein Schloß und möglichst stark wie ein Museum aussehen zu lassen, was zum Bau eines das historische Gebäude weiter zerstörenden Glasdaches führte. Undemokratisch, weil die Kuppel trotz anderer Wünsche der Kasseler Bevölkerung nicht wiederhergestellt wurde, denkmalschädigend, weil das trotz klarer äußerungen des Präsidenten der ICOMOS geschah, der das als fatalen Fehler bezeichnete. Im Jahr 2000 wird das entstellte Schloß als Museum der öffentlichkeit zugänglich gemacht.«

Zum Thema Kuppel und Dach siehe: Christian Presche, Die Kuppel von Schloß Wilhelmshöhe – Politik und Denkmalpflege in Hessen, in: architectura, Zeitschrift für Geschichte der Baukunst, Jahrgang 2000. (Sonderdruck im Mulang-Archiv vorhanden)

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Nur wenige wissen, daß das Schloß Wilhelmshöhe (links: Foto von Gerd Fenner, 2008) einst auch als Rewe-Markt gedient hat (rechts: 1968*MA). – Nein, halt, das ist der heutige Kunsttempel, Friedrich-Ebert-Straße 177, jetzt sehe ich es auch.

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Schloß-Nebengebäude«.)

Hier ein Link (→) auf ein lustiges Bild (Foto Marburg) von 1970 – das Ballhaus, umgeben nicht von einem Park, sondern von einem Parkplatz. Man kann dort auf weitere Ballhaus-Fotos weiterblättern.

Hier ein Link (→) auf eine Zeichnung der Umbauplanung von Johann Conrad Bromeis (Graphische Sammlung der mhk).

2 – Das Ballhaus (Schloßpark Nr. 5) war ursprünglich ein Theater, das Jérôme Bonaparte im Jahre 1810, während der französischen Besatzungszeit, von seinem Hofarchitekten Franz Carl Leo v. Klenze (1784–1864) in nur 9 Monaten errichten ließ.

Jérôme ließ das gläserne Speisehaus des chinesischen Dorfes Mou-lang abtragen und zwischen Schloß und Theater einsetzen, auf daß er trockenen Fußes in den Saal hinüberwandeln könne. Nach seiner Rückkehr ließ Kurfürst Wilhelm I. das Theaterchen nicht abreißen (wozu ihn der Ärger über Jérôme nach Berichten beinahe getrieben hätte).

Nach weiteren 15 Jahren Theaternutzung wurde das Gebäude 1828 von Johann Conrad Bromeis (1788–1855) zu einem »Tanzsaal« umgebaut, »welchem Zweck es aber nur wenige Male gedient hat.«*10/324

Das Ballhaus ist in den 1990er Jahren sehr schön wiederhergestellt und das Umfeld nach Plänen von Maren Brechmacher-Ihnen wieder mit Kastanien bepflanzt worden.

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Schloß-Nebengebäude«.)


Ca. 1900: Das »Palmenhaus« (Großes Gewächshaus, Neues Pflanzenhaus, Großes Pflanzenhaus) von Westen.*MA


1902. Parkseite. Rückseite der Postkarte: »Hôtel Ridinger Schloss und Café Mulang«, siehe »Villenkolonie« / Löwenburgstraße 1–3.*MA


1909 gestempelt. »Partie am Gewächshaus«.*MA


Ca. 1920. Elegante Menschen und Autos hinter dem Pflanzenhaus.*MA

3 – Das Große Pflanzenhaus (Schloßpark Nr. 7), 1822 von Johann Conrad Bromeis erbaut, ist eine der ältesten Stahl-Glas-Konstruktionen Europas und wurde offensichtlich nach englischen Glashausformen errichtet. Der ursprünglich ovale Mittelsaal, der als Festsaal diente, wurde 1887 durch eine höhere kubische Konstruktion ersetzt (Architekt: Baurat Jacob Neumann) und als Palmenhaus benutzt.*6

Hier klicken (→) für eine Lithographie des Gewächshauses mit ovalem Mittelbau, nach 1823 (lagis Hessen).


Vor dem Schloßhotel, um 1880: Noch hat das Pflanzenhaus (links) seine Bromeis-Kuppel.*11



Ca. 1965. Postkarten vom Pflanzenhause.*MA

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Das parkseitige Vorfeld des Pflanzenhauses wurde 2002/2003 nach Plänen von Maren Brechmacher-Ihnen wiederhergestellt.

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Schloß-Nebengebäude«.)


Ca. 1900: »Hôtel Schombardt und Artillerie-Kaserne.« Blick von Westen. Links Marstall, rechts Hotel Schombardt.*MA


Der Marstall kurz nach dem Krieg. Noch steht »[Arb]eitsdienst der NSDAP – Marstall« über der Tür, aber schon stehen Briten davor. Im Marstall war der »Kraftfahrpark des Reichsarbeitsdienstes« untergebracht.*7

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Hier klicken für die Anzeigenseiten aus »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg« von ca. 1910 (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte). Darin eine Anzeige für »Jugendherbergen im Gebiet des Habichtswalds und Langenbergs«, »Marstall Wilhelmshöhe (Herbergsvater Hausmeister Bauer im Marstall)«.*MA

4 – Der Marstall (Schloßpark Nr. 16) wurde 1762 errichtet und 1790/91 erstmalig umgebaut. Damals wurde mit Materialien, die beim Abbruch des Jagdschlosses Weißenstein des Landgrafen Moritz (an dessen Stelle Wilhelm IX ab 1786 das Schloß Wilhelmshöhe erbauen ließ) angefallen waren, ein neues Obergeschoß aufgebaut; das Renaissance-Dachtürmchen des Jagdschlosses kam als Krönung über das Hauptportal des Marstalls; »Die im Giebel angebrachte Uhr darf als ein Rest des Weißensteiner Schlosses angesprochen werden«.*12 (Nach anderen Quellen stammt das Türmchen nicht vom alten Weißensteiner Schloß; ich beharre aber aus Gründen der Romantik darauf.)

Im neuen Obergeschoß wohnte auch Jussow, nachdem er die »Bagatelle« (siehe »Chinesisches Dorf«; siehe auch »Villenkolonie« / Mulangstraße) verlassen hatte. Der Bau wurde von Kurfürst Wilhelms II. Zeiten bis 1901 als Kaserne und für Wohnzwecke benutzt, danach nur noch für die kaiserlichen Pferde und Wagen.

In den 1920er Jahren und wohl bis in die 1930er befand sich im Marstall eine Jugendherberge. In den 1990er Jahren bestand (nach einer Pressefoto-Aufschrift) der Plan, im Marstall eine Spielbank einzurichten (sie wurde dann in einen Anbau des Schloßhotels untergebracht und zog in den 2000er Jahren in die »Königs-Galerie« in der Innenstadt.

Heute dienen die Obergeschosse des Gebäudes als Wohnungen, die großen Erdgeschoßräume werden von der Parkverwaltung genutzt.


Zum Militär-Alltag in Wilhelmshöhe um 1900 siehe das Kapitel »Das Artillerie-Album« auf dieser Website, dort finden sich neben dieser Postkarte (*MA) viele seltene Privatfotos aus dem Umfeld des Marstall-Gebäudes, der damaligen Artillerie-Kaserne. Ebenfalls dort zu finden: Fotos aus dem Militärstandort im Schloßhotel und bei den Remisen in den 1940er Jahren.

Hier klicken (→) für ein sehr schönes Foto des Marstalls, aufgenommen um 1900 aus fast derselben Perspektive, mit davor postiertem Militär.*Foto Marburg

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Schloß-Nebengebäude«.)

Das alte Gasthaus am Schloß: Siehe weiter unten bei »Waldschule«.
(Außerdem gab es die Gastwirschaft bei den Remisen, siehe die Nummer 8 hier im Nebengebäude-Teilkapitel.)

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Hotel Schombardt (siehe auch das Foto von ca. 1880 im Unterkapitel »Das Große Pflanzenhaus«):


Ca. 1890: Detailreiche Aufnahme des Schloßhotels.*2


Ca. 1890: Blick aus der Wache auf die Ostseite des Schloßhotels, dahinter Remisen und Gasthaus.*11


1894 gestempelt.*MA


1898 gestempelt.*MA


1898 gestempelt.*MA


1901 gestempelt.*MA


1901 gestempelt.*MA

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Grand-Hotel Wilhelmshöhe:


1901 datiert, 1914 gestempelt.*MA


1904 datiert.*MA


1905 gestempelt.*MA


1912 gestempelt: Blick von Westen, links das Hotel, dahinter Wache und Post, rechts Begrenzungssteine des Pflanzenhaus-Areals.*MA


1911 gestempelt: »Teil der Halle u. Veranda im Konzertgarten«, gewiß an der Ostseite.*MA


Ca. 1910: Die Terrasse vor der Hauptfassade.*MA


1915 gestempelt.*MA


1916 gestempelt: Das Hotel von Osten, links das Dach des Pflanzenhauses.*MA


Ca. 1915: Der Vorgarten des Hotels.*MA


Ca. 1935: Vorplatz des Hotels, hinten das Türmchen auf dem Marstall.*MA



Ca. 1935: Zwei Bilder der Terrasse an der Ostseite, umgestaltet von Heinrich Tessenow; hinten Remise und Gasthaus.*MA


Ca. 1935: die Terrasse in der anderen Richtung, hinten das Wachgebäude.*MA


Ca. 1935: Blick von der Terrasse ins Tal, also gen Rammelsberg. Auf demselben zwischen den die Mitte rahmenden Bäumen: Die Pfeiffersche Villa.*MA


Ca. 1935: Anzeige in der 64seitigen A5-Broschüre »Unsere Ausflugsfahrten – Kraftwagen-Verkehrsgesellschaft m.b.H. Bad Wildungen«.*MA


Ca. 1940.*MA


Ca. 1935: Schlittenfahrt vor dem winterlichen Schloßhotel.*4

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Nach dem Krieg: das ausgebrannte Schloßhotel.*4

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Der Nachkriegsbau (Luftbilder der Baustelle: siehe oben, Kapitel »Nebengebäude«.)

Vierseitiger Prospekt von ca. 1955*MA:

Achtseitiger Prospekt von ca. 1955*MA:


(Seite 1)


(Seite 2)


(Seite 3)


(Seite 4)


1958 gestempelt. Noch ohne den Anbau rechts – der in den 1990ern weiter erhöht wurde. 2022 soll auch der vorspringende Baukörper links erhöht werden.*MA


1960er Jahre.*MA


1970er Jahre. Rückseiten-Aufdruck: »Schloßhotel Wilhelmshöhe – Hauptsitz der Behaglichkeit«.*MA

5 – Das Schloßhotel steht dort, wo Friedrich II zunächst im Jahre 1767 ein Gasthaus hatte errichten lassen, »dessen Bewirtschaftung dem ›Coffetier‹ Lambeim übergeben wurde. Früher hatte sich eine Wirtschaft in der nahen Klostermühle befunden, an deren Stelle dann die ehemalige Hofgärtnerwohnung trat. Auch die jetzige Hofgärtnerwohnung wurde damals als Kavalierhaus erbaut, und ebenso ein Marstall und verschiedene andere kleine Stallungen.
    Es bestand aus dem Hauptbau, der mit dem Marstall gleiche Richtung hatte, zwei abgetrennten Nebenflügeln, die wie der höher gezogene Hauptbau als zweigeschossige, mit Mansardendach versehene Putzbauten erscheinen, und einem hinteren Stallgebäude. Diente der Westflügel zeitweise als Amtshaus und Beamtenwohnung, so befand sich im Ostflügel die Wache, das Logis des Baukondukteurs und eine Stallung. Der Hauptbau, in dem einzelne Zimmer für die Zwecke des Fürsten reserviert blieben, wurde zwecks Ausübung des Schankbetriebes an Privatleute verpachtet, ›welche zu dieser Pachtung Lust und die nöthigen Qualitäten haben, auch sonst in gutem Ruf und Vermögens Umständen sind‹.
[...] Das gesteigerte Bedürfnis und die mangelhafte Geschäftsführung des Gasthauspächters führten schließlich dazu, daß noch ein zweites Wirtshaus eingerichtet wurde, das vorzugsweise für geringere Leute und die umwohnenden Bauern bestimmt war, wenn sie auf dem Amte zu tun hatten.«*10
    Dieses Gasthaus beherbergte auch Adolf Freiherr von Knigge 1796, zwei Jahre, bevor er sich mit Landgraf Friedrich II. anfreundete und Mitglied des Kasseler Hofstaates wurde. Hier klicken (→) für einen HNA-»Blick zurück« über Knigge in Kassel. – Das Gebäude wurde um 1826 abgetragen und in den Wilhelmshöher Obstgärten neu aufgebaut, der heutigen »Waldschule«. Das klassisch-schöne Gebäude wurde erst 1966 abgerissen, sechs Jahre, nachdem das Land Hessen es an die Stadt Kassel abgegeben hatte.

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Das neue Gasthaus auf dem Schloßplateau wurde von J. C. Bromeis entworfen. Hier ein Link (→) auf den ersten und hier ein Link (→) auf den zweiten Entwurf des neuen Hauses von Johann Conrad Bromeis (Graphische Sammlung, mhk).
Im Entwurfsprozeß wurde das Haus immer nüchterner, paßte sich aber auch gut in die vorhandene Umgebunge ein:


J. C. Bromeis: Zeichnungen zum Schloßhotel. Oben: Ansicht von Süden (Vorderfront). Unten: Ansicht von Osten (von der Wache her). So wurde es errichtet und am 15. Mai 1826 eröffnet.*4

Die Fassade wurde bald um einen Vorbau erweitert: »Da ›die Plantage vor dem großen Ballsaal [der Vorgarten des Hotels] wegen Zugwindes auf derselben nicht allzeit von Besuchern der Wilhelmshöhe benutzt werden‹ konnte, schuf man 1850 vor dem Gasthause den ›Perron‹, den im folgenden Jahre Engelhard mit einem Vorbau aus Eisen und Glas überdeckte.« Auf den Fotos der Zeit um 1900 fehlt dieser Vorbau freilich; später kam wieder einer hinzu.*10

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Hôtel Schombardt. Aus einem Trambahn-Spiel
von 1877 (Nachdruck 1984).
*MA

Von ca. 1850 bis 1899 wurde das Haus von Carl Schombardt geführt (siehe auch die Unterkapitel »Hotel Schombardt am Fuße des Rammelsbergs« und »Hotel Weissenstein / Hotel Schombardt« im Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«).


Um 1885: Stereo-Aufnahme des Schloßvorplatzes mit Hotel.*MA


Um 1900: Werbeheft des Hotels mit Bild-Leporello, das Ansichten aus dem Park Wilhelmshöhe zeigt. Beim Klicken auf das Bild öffnet sich eine Ansicht, die auch die Rückseite des Heftes und die innere Umschlagseite zeigt.*MA

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Schombardt verpachtete das Hotel 1899 an Hoflieferant Adolf Stecker, der es völlig neu einrichtete und als »Grand Hôtel Wilhelmshöhe« führte.


Ca. 1908: Lithographie von Friedrich Fennel (→): »Wache mit Grand Hotel und Marstall«. Weitere Blätter aus dieser Mappe: »Plutogrotte«, »Aquädukt«, »Löwenburg«, »Neuer Wasserfall«, »Asch«, »Druseltal« sowie das Titelblatt. (Weitere drei Motive fehlten in der Mappe.)*MA

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Über die Elektrifizierung des Hotels, des Marstallgebäudes und der Wache schreibt Gustav Henkel: »Im Jahre 1896 wurden vor dem ›Grand Hotel‹, welches damals unter der Leitung von Frau Schombardt stand, sowie in dem dazu gehörenden Conzertgarten 10 Bogenlampen und eine Anzahl Glühlampem installirt und von Henkels Elektrizitätswerken gegen eine jährliche Pauschalgebühr von M. 1.000,– mit Strom versorgt. Im Jahre 1901 fand im ›Grand Hotel‹ eine Akkumulatorenbatterie von 216 Amp.Std. Capazität bei 3stündiger Entladung und 220 Volt Spannung, 72 Amp. Ladestrom (zur täglichen Ladung) Aufstellung. Die Beleuchtungsanlage wurde auf 393 Glüh- und 20 Bogenlampen erweitert. Ferner wurde eine elektrisch betriebene und elektrisch beheizte Bügelmaschine sowie ein 2 PS Elektromotor für die mechanische Wascheinrichtung aufgestellt. Später folgten noch 1 elektrisch betriebener Personenaufzug, 1 stationäre Staubsauganlage und eine mechanische Geschirr- und Silberzeugwäscherei.« (hier klicken für das Kapitel zu Gustav Henkel)

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Postkarte mit Werbestempel. Auf das Bild klicken: Es öffnet sich ein Fenster mit der Vorderseite: »Der aufmerksame Ehemann« wirbt dafür, daß man seine Gemahlin sonntags ausführe, ein zusätzlicher Gedicht-Aufkleber Steckers sagt, wohin: »...  am Sonntag man bei Stecker speist ...«.*MA


Drei Menükarten. Links vom 16. Juli 1902, also schon zu Stecker-Zeit, aber noch auf einem Schombardt-Vordruck. Mitte: Souper bei Stecker, 1903: »Spiegeleier – Senfsauce | Crevetten Pastetchen | Sardinen mit Butter * Lammragout m. Gemüsen | Rinderfilets – pommes frites | Aufschnitt mit Salat«. Rechts: Abendkarte, 1908. *MA

Hier klicken für die Anzeigenseiten aus »Augustins Reisehandbücher Nr. 5 – Habichtswald und Langenberg« von ca. 1910 (es ist dort das rote Büchlein in der linken Spalte). Darin eine Anzeige des Schloßhotels.*MA


Aus dem Fremdenverkehrsheft »Kassel-Wilhelmshöhe«, hg. vom Städt. Verkehrsamt Kassel, 36 Seiten, zwei Karten, von etwa 1920. Jede Textseite mit Kopf-Holzschnitt von Karl List.*MA

Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit einer Anzeige des Schloßhotels Wilhelmshöhe.*MA

* * *

Am 27. April 1930 wurden die drei neuen östlichen Terrassen eröffnet, umgestaltet vom Architekten Heinrich Tessenow (1876–1950, einer der großen Architekten des 20.Jahrhunderts, der in Kassel auch die Malwida-von-Meysenbug-Schule entworfen hat, die heutige Heinrich-Schütz-Schule). Hier klicken für einen HNA-»Blick zurück«-Bericht über die Tessenow-Terrassen. Auch die bis dahin recht karge (talseitige) Ostfassade wurde mit Tessenow-typischen Pergolen ausgestattet. Zwei Türen kamen neu hinzu, die zum »Großen Festsaal« führten, einem Saal, dessen Decke noch auf Betreiben des Kurfürsten Wilhelm I mit Weinranken bemalt war – Bemalungen, die Tessenow gerne hätte entfernen lassen, was der Denkmalschutz nicht zuließ. (Eine Anekdote, die Hermsdorff berichtet, sei der atemlosen Welt weitergetragen: »Es heißt, Wilhelm habe das Werden der Decke höchstpersönlich überwacht und aufgepaßt, daß die Maler auch immer schön bei der Arbeit waren. Die Maler sollen auf den Trick verfallen sein, ihre Arbeitshosen mit daranhängenden Stiefeln vom Gerüst herabbaumeln zu lassen. Der von gewisser Entfernung aus kontrollierende Fürst glaubt dann, es werde gearbeitet und war zufrieden.«) Die neuen Terrassen faßten bis zu 1200 Besucher und waren bald außerordentlich beliebt. – Der damalige Kasseler Regierungsbaurat Walter Morin soll Tessenows Arbeit recht gefördert haben.

Hier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in: Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte. Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg, ca. 1935. Eine Schloßhotel-Anzeige findet sich auf Seite 70.*MA

In den 30er Jahren wird als Besitzerin des Schloßhotels Marie Stecker genannt. – Hier klicken für eine Doppelseite aus »Kassel und seine Wilhelmshöhe. Hg. vom Verkehrsverein der Stadt Kassel« von ca. 1935 mit einer illustrierten Anzeige.*MA


Hotelsilber aus dem alten Schloßhotel: zwei flache Kännchen.*MA

* * *

Im Zweiten Weltkrieg war das Schloßhotel Militärstandort (hier ein Link (→) auf einen HNA-Artikel vom 4.2.2020 zum Thema).


Im September 2021 konnte ich für das Mulang-Archiv 22 Privataufnahmen aus der Militärstandort-Zeit des Schloßhotels erwerben. Das Foto zeigt den Beobachtungsturm über dem Hotelgebäude. Hier klicken, um zum Unterkapitel »Schloßhotel als Militärstandort« im Kapitel »Das Artillerie-Album« dieser Wilhelmshöhe-Website zu gelangen.*MA

Es gibt ein Gästebuch (20 Seiten, 10 MB) des Schloßhotels, Zeitraum: 10. Oktober 1933 bis 30. Oktober 1942. Auf der ersten Seite u.a. eigenhändige Einträge (→) von »Philipp Prinz von Hessen«, »Ernst Ludwig Großherzog von Hessen u bei Rhein«, »Eleonore Grossherzogin v. Hessen u. bei Rhein«, »Cecilia Erbgrossherzogin von Hessen, Prinzession von Griechenland und Dänemark«, »Georg Donatus Erbgroßherzog v. Hessen u. bei Rhein«, »Ludwig Prinz von Hessen u. b. Rhein«, danach u.a. allerhand Nazi-Größen. Das Gästebuch enthält zahlreiche Fotos, auch solche des zerstörten Hauses.*15

1945 brannte das Schloßhotel bis auf die Grundmauern aus. Siehe das Foto in der linken Spalte.

* * *

Um 20 Meter in der Bauflucht zurückversetzt, wurde 1955 ein Hotel-Neubau (Schloßpark Nr. 8) eröffnet, der 60m weiter hinten steht als das alte Hotel; Architekten: Paul Bode und Werner Noell. Der erste Hotelier des eleganten Hauses war Hans Arnold.

Im Mulang-Archiv vorhanden:
»unseren Gästen – Schloß-Hôtel Wilhelmshöhe«, 32 Seiten DIN A6, Wegweiser für die Gäste, u.a. 1seitiger Beitrag »Das Schloß-Hôtel als Kur- und Erholungsstätte (Kneipp)«.
Ca. 50seitiger Hefter mit Bauplänen des neuen Hotels, 1953.


Der Neubau, ca. 1960. Die Tessenow-Terrassen wurden, wie man sieht, wieder hergerichtet – fielen aber in den 90er Jahren unfaßlicherweise einem banalen Spielhöllen-, äh: Casino-Querriegel-Anbau zum Opfer; die Spielhölle ist längst in irgendwelche Kasseler Malls abgewandert. Heute (2020) ist dort der Gartenbereich des Schloßhotel-Spa (oder sagt man »Spas«?).*MA

* * *

Etwa 2010 kam das Haus in neue Hände (hier ein Link (→) auf die Website), wurde renoviert und wird hiermit warm empfohlen – die Aussicht aus dem Dach-Glaskasten-Zimmer auf Schloß und Löwenburg, auf den Herkules und über das Domänenland auf die Stadt ist spektakulär (auf die Wörter klicken für Fotos von Friedrich Forssman und Cornelia Feyll).

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Schloß-Nebengebäude«.)


Ca. 1905: Blick von etwas unterhalb des »Kaleschen-Wegs«, der von der Chaussee zur Talseite des Schlosses führt, nach Norden auf Wache und Hotel.*MA


Ca. 1905: Blick von Osten. Rechts die Wache, links hinten das Pflanzenhaus.*MA


Ca. 1890: Wachwechsel.*11

* * *

Das Haus wurde in den 1950er Jahren für gastronomische Zwecke umgebaut; heute (2020) ist es das höchst empfehlenswerte Café und Restaurant »Alte Wache« (→).


Ca. 1955: »Schloß-Café mit Terrasse im Park Wilhelmshöhe – Inh. Otto Märtens – eigene Konditorei«. Untere Hälfte einer Postkarte, die obere zeigt eine Schloß-Ansicht.*MA


Ca. 1965, Rückseiten-Text wie oben.*MA


Ca. 1990: »Schloss-Café im Park Wilhelmshöhe – Inh. Mahmoud. Sayed El Ahl – Café-Restaurant mit Gesellschaftsräumen«.*MA

6 – Die Wache (Schloßpark Nr. 6) wurde im »Berliner Stil« 1824–1826 von Johann Conrad Bromeis erbaut. Hier ein Link (→) auf eine Fassaden-Zeichnung Bromeis’ (Graphische Sammlung der mhk, dort noch viele weitere Dokumente zur Wache).

Sie steht an der Stelle, wo während des Baus des Schlosses ein Pferdestall errichtet worden war, der 1792 zu einem Tanz- und Konzertsaal umgebaut worden war samt Obergeschoß-Wohnung für den Hofgärtner Mohr.*10 Dieser Bau war dem Gasthaus, dem Vorgängerbau des Schloßhotels, angegliedert, diente also nicht für Hof-Festlichkeiten.*9

Zum Militär-Alltag in Wilhelmshöhe um 1900 siehe das »Artillerie-Album« auf dieser Website.


Um 1900.*MA


10.2.1919: Mitglieder der Obersten Heeresleitung vor der Wache.*MA – In der Mitte Paul von Hindenburg. Rechts von ihm wohl Erich Ludendorff. Rückseite des Fotos: »Die letzten Grüße aus Wilhelmshöhe meine Lieben. Euer Klamande (?) Wilhelmshöhe, den 10/2 19«, hier klicken für ein Bild der Rückseite.
    Hier klicken für einen HNA-»Blick zurück«-Bericht, in dem unter anderem genau dieses Foto kommentiert wird. Und hier ein weiterer »Blick zurück« zu Hindenburg 1918 in Wilhelmshöhe.
    Das »Große Hauptquartier« war nach dem 1. Weltkrieg ins Schloßhotel Wilhelmshöhe verlegt worden. Hier (→) ein Bericht auf lagis-hessen.
    Siehe auch den Eintrag »Gasthaus Wimmer« im Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«.


1918/1919: Text von Wolfgang Hermsdorff zur Kasseler Stadtwehr.*13

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Schloß-Nebengebäude«.)


1905 gestempelt: »Grand Hôtel Wilhelmshöhe – Wache u. Postamt«. Rückseite: »Grand Hôtel Wilhelmshöhe Inh. Adolph Stecker«.*MA

7 – Die ehemalige kaiserliche Post (Schloßpark Nr. 4) dient schon lange nicht mehr als solche (schon gar nicht als kaiserliche), sondern bis 2007 als Gästehaus der Staatlichen Museen, seitdem ist dort die Museumspädagogik der mhk einquartiert.

Das freundliche Gebäude wurde 1897 errichtet – ein Briefkasten ist daran immer noch befestigt und in Betrieb.

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Schloß-Nebengebäude«.)


1890: Remise und Gastwirtschaft. Das Bild ist beschriftet: »Hofraum des Marstalls 1890«.*11 – Hinter dieser vorderen Remise Nr. 10, also nördlich von ihr, war damals und ist heute noch ein weiteres U-förmiges Remisengebäude, Nr. 12, das mit der Rückseite des abgebildeten einen Innenhof bildet und zum Tal hin auf einem hohen Sockelmauerwerk steht. Die vordere Remise, Nr. 10, ist heute etwas übersaniert und enthält Tagungsräume des Schloßhotels. – Das Gastwirtschafts-Gebäude ist nicht mehr vorhanden.


Ca. 1930: die vordere Remise.*4


Ca. 1890: Blick aus der Wache auf die Ostseite des Schloßhotels.
Dahinter die vordere Remise, ganz rechts die Gastwirtschaft.*11

8 – Die Remisen (Schloßpark Nr. 10, vorn und Nr. 12, hinten) und die Gastwirtschaft hinter dem Schloßhotel waren wohl im frühen 19. Jahrhundert als Garde-Gendarmerie-Kaserne erbaut worden; sie dienten um 1825 jedenfalls zu diesem Zweck. Später wurden die Remisen vom Schloßhotelbetrieb mitbenutzt, als Garagen und wohl auch Angestellten wohnungen. Die Gastwirtschaft wurde unabhängig vom Schloßhotel betrieben.


1915 gestempelt. »Gastwirtschaft P.Lipphardt (hinter Schloßhotel)«.*MA


1924 gestempelt. »Gasthaus Wilhelmshöhe A. Göhler«.*MA

In den 1950er Jahren wurde ernsthaft erwogen, das im Krieg beschädigte Remisengebäude abzureißen. Ein Brief des Kasseler Hochbauamtes vom 1.2.1954 schreibt, daß der Plan fallen gelassen wurde, »Es ist beabsichtigt, das Erdgeschoß für Garagen und Fahrerwohnungen, das Obergeschoß für Personal- und Touristenräume herzurichten.«*17 / V/2–721/1-54

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Schloß-Nebengebäude«.)


1871: Das Reithaus. Der auf Schloß Wilhelmshöhe nach der Schlacht von Sedan internierte Napoléon III inspiziert die Artillerie. Siehe in Heinrich Schmidtmanns Erinnerungen das Kapitel »Napoleons Zeit auf Wilhelmshöhe«.


Auf die Internierung Napoléons III spielt auch der oft zitierte Spruch »ab nach Kassel« an, der oft für Fremdenverkehrs-Werbung verwendet wurde. Die Werbemarke stammt aus den 1930er Jahren.*MA

9 – Das Reithaus (Schloßpark Nr. 14) verdient wegen der ungewöhnlich weiten trägerlosen Dachkonstruktion Beachtung. Dieses Fachwerkhaus hat seit seiner Erbauung (nach Heidelbach 1797*10/257, nach Holtmeyer 1789*12) fast unverändert überlebt und steht unter Denkmalschutz.


Restaurierung des Reithauses, ca. 1970.

Zum nebenstehenden oberen Bild:
»Am 30. September besichtigte Napoleon die in Wilhelmshöhe einquartierte Reservebatterie. Der Gouverneur, Graf Monts, war zugegen. Der Batteriechef, Hauptmann Spangenberg, hielt ihm einen interessanten Vortrag über die Funktion und die Bedienung der Geschütze.«*14/337

Napoléon III war der Neffe von Jérôme Bonaparte, der von Wilhelmshöhe aus das Königreich Westphalen (1807–1813) regiert hatte.*11 – Zu Napoléon auf Wilhelmshöhe: hier klicken für einen HNA-»Blick zurück«-Bericht.

Hier klicken, um zu den Passagen über Napoléon III auf Wilhelmshöhe in den »Lebensbildern« Heinrich Schmidtmanns zu kommen.

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Schloß-Nebengebäude«.)


Ca. 1900: Postkarte, das Kavalierhaus links vom Marstall, also westlich der damaligen Kaserne.*MA

Zum Militär-Alltag in Wilhelmshöhe um 1900 siehe das »Artillerie-Album« auf dieser Website.

10 – Das Kavalierhaus (Schloßpark Nr. 18), das noch aus der Weißensteiner Zeit stammt, also älter ist als das Schloß Wilhelmshöhe, ist »ein zweigeschossiges Wohngebäude von rechteckigem Grundriß mit ausgebauter Mansarde. Das Haus, das 1788 [vom Hofgärtnerhaus] zum Kavalierhaus eingerichtet wurde, zu Jérômes Zeit für den Gouverneur und den Pagen bestimmt war, und jetzt wieder die Dienstwohnung des Hofgärtners enthält [heute dient das Haus der Staatlichen Verwaltung der Schlösser und Gärten Hessen als Büro und Wohnung], steht nicht mehr auf dem alten Platze. Bei der gründlichen Umgestaltung der Nebenanlagen wurde es 1825 um ein erhebliches Stück zurückgerückt [dies geschah unter Leitung Bromeis’; das Haus wurde um 20 Meter in einem vielbeachteten Ingenieurs-Kunststück auf die heutige Position versetzt, wozu Fenster, Türen und aus den Holzgefachen die Backsteine entfernt wurden, um die Bauflucht Kavalierhaus-Marstall-Hotel einzuhalten. Kurfürst Wilhelm II wollte zu jener Zeit das Kavalierhaus für seine Geliebte, die Gräfin Reichenbach, herrichten lassen.*6] Bei dieser Gelegenheit erhielt es auch den in Stuck aufgetragenen Palmettenfries zwischen den beiden Geschossen. Hinter dem Wohnhaus hatte der zugehörige Geräteschuppen seinen Platz, der ebenso wie der 1783 hinzugekommene Kavalierpferdestall bei Einrichtung der Kunstgärtnereien und Treibhäuser fiel.«*12
(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Schloß-Nebengebäude«.)

Zwei Fotos von Tilman Störmer, 1970*23:


Siegeloblate der Hofgärtnerei, ca. 1900.

11 – Die Gewächshäuser stehen seit dem späten 18. Jahrhundert an dieser Stelle im Westen des Gebäudekomplexes.

Zu ihren Vorgängern schreibt Heidelbach: »Als Ersatz für das alte, oberhalb des Kavalierhauses gelegene Treibhaus, das nur noch als Blumentreibhaus benutzt wurde, ließ der Landgraf [Wilhelm IX.] (etwa 1794) drei neue Treibhäuser anlegen. Das Haupttreibhaus bestand aus einem großen Pavillon, der als Speisesalon benutzt wurde, und 23 Stuben. Unter den der Pflege des Hofgärtner Mohr unterstehenden Gewächsen wurde besonders ein Pisang [eine Bananenpflanze] angestaunt, der 1797 in einem Alter von vier Jahren eine solche Höhe erreichte, daß die 16 Fuß hohe Stube um 10 Fuß erhöht werden mußte. Wenn man die am Nordabhang des Schloßberges entlang führende Straße herauf kam [wie man es noch heute tut, wenn man von der Endhaltestelle der Linie 1 zum Schloßhotel geht], hatte man die Treibhäuser, hinter denen der herrschaftliche Gemüsegarten lag, zur Rechten. Die kleinen, terrassenartig ansteigenden Treibhäuser, in deren kleinen Vorgärten Fontänen sprangen und in denen sich besonders im Winter eine üppige Blumenpracht – es waren der Zeit entsprechend vorwiegend Rosen, Levkojen, Nelken – darbot, wurden von den Gärtnerburschen gegen ein kleines Trinkgeld gezeigt. An die Treibhäuser schloß sich, gleichfalls an der steilen, für Fuhrwerke nur mühsam zu befahrenden Straße und an der Stelle des heutigen Wachthauses gelegen, der zum Gasthaus gehörende öffentliche Tanzsaal (1789) an, hinter dem ein neues Obsthaus erbaut war; es folgten, immer zur Rechten der Straße, das Gasthaus (1767), das Kavalierhaus, der Marstall (1790/91), hinter dem 1797 das Reithaus errichtet wurde, und das Blumentreibhaus.«*10/256

(Nach oben zum Seiten-Inhaltsverzeichnis.)
 

Die Gastwirtschaft am Herkules,
das
Parkwächterhaus am Herkules,
die Kaskaden-Wirtschaft


Gastwirtschaft, vom Oktogon aufgenommen, ca. 1900.*4


Ca. 1900: Die »Gastwirthschaft« Hier klicken für einen Detail-Scan.*11


Ca. 1900.*MA


1908 datiert. Mit Werbestempel »Restauration am Hercules C. Rahnis«. *MA


Ca. 1900: Gasthaus und Herkules vom Weg nach Elfbuchen aus. Stereoaufnahme.*MA


1904: »Restauration Rahnis am Octogon«, Foto von Georg Friedrich Leonhardt (→).*MA


1916 gestempelt: »Restauration Rahnis am Herkules«.*MA


Ca. 1920: »Blick von Rahnis’ Gartenwirtschaft auf den Herkules«.*MA


1929: »Eine Kaffeegesellschaft am Herkules«, Foto aus einem Album einer Töchterheim-Schülerin aus dem »Haus Rheinland«, siehe das entsprechende Kapitel.*MA


1930er Jahre: Luftbild vom Herkules und der Gaststätte.*MA


Talblick. Rückseite hs.: »vom R.L.M. am 22.3.43 freigegeben Nr.03546«.*MA


Ca. 1950: hs. »Parkplatz hinter dem Herkules«.*MA


Parkplatz, ca. 1955.*MA


Ca. 1960: Noch steht die alte Gastwirtschaft, links im Bild.*MA


20.4. und 24.4.1978: Zwei Beiträge in der HNA zum Abriß.*MA

Das Oktogon, auch »Riesenschloß« oder »Winterkasten«, das die Pyramide mit der Kolossalstatue des Herkules trägt, ist seit 1700 das Wahrzeichen Kassels und Nordhessens. Die grandiosen Wassertreppen und die Aussicht vom Bauwerk und den umgebenden Terrassen haben es seit Jahrhunderten zu einem bevorzugten Ausflugsziel gemacht.

Von etwa 1900 bis 1966 fuhr die die Herkulesbahn zur Endhaltestelle in der Nähe des Monuments. Seit der Schließung dieser Bahn kommt man zu Fuß, mit dem Bus oder dem Auto an das Bauwerk heran. Das Jahrhundertmitte-Luftbild vom Herkules zeigt die damals noch einigermaßen strukturierte Peripherie (im Kontrast zum heutigen ästhetischen Durcheinander). Damals fuhr man auch noch mit dem Auto auf der Serpentinen-Straße (oben im Bild zu erahnen) hinauf, wenn man den Umweg über die Druseltalstraße nicht machen wollte.


1900 gestempelt. »Gastwirtschaft am Herkules. Inh. C. Rahnis«.*MAHier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in: Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte. Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg, ca. 1935. Eine Rahnis-Anzeige findet sich auf Seite 69.*MA


1901 datiert und gestempelt. Fröhliche Ausflugsrunden auf der Terrasse der Wirtschaft am Herkules.*MA

Die 1978 abgerissene »Wirthschaft am Hercules« paßte wunderbar an diesen Ort. Das Haus wurde im »Touristen-Führer für Kassel und Umgegend von H. F. Lorenz« freilich als »bescheiden« bezeichnet.


Ca. 1940. Blick aus dem linken Fenster: Siehe nächstes Bild.*MA


1936: Foto, aufgenommen aus dem Fenster, das auf dem oberen Bild zu sehen ist (man erkennt sogar den Vorhang) hin zum Parkwächterhaus Schloßpark 24 (siehe etwas weiter unten).*MA


Nach 1962. Rückseitenaufdruck: »Gaststätte am Herkules. Bes. Karl Rahnis«; darunter gestempelt: »Gaststätte am Herkules. Inh. E.Rahnis, Schloßpark 15, 35 Kassel«.*MA


»24.12.1961« (hs. auf der Rückseite. Dort auch ein Stempel): »Gaststätte am Herkules. Inh. K.Rahnis«.*MA

Heute steht an der Stelle des behaglichen Gasthauses eine Gaststätte im Westwall-Geschmack der 1970er Jahre, der sich bekanntlich als nicht sehr haltbar erwiesen hat.


1913 gestempelt.*MA


Ca. 1930, Privatfoto.*MA – Ein weitere guter Blick auf das Haus: Siehe das Foto von 1936 bei »Gastwirtschaft am Herkules«.

Das Parkwächterhaus am Herkules (Schloßpark Nr. 24)


1932 datiert. »Trude Schaumlöffel« ist der Postkarten-Verlagsname.*MA

Im Mulang-Archiv zu diesem Haus vorhanden:
»Baubestandsbuch der Dienstwohnung im Oktogonaufseherhaus auf dem Karlsberge in Wilhelmshöhe / Wohnungsinhaber: Schloßvogt Fuhrberg« mit Plänen, 1933.


»Gastwirthschaft an den Cascaden. Inh.: P. Block«. Ca. 1900.*MA


Ca. 1900: »Wilhelmshöhe. Blockhütte am Fusse d. Kascaden«.*MA


1901: »Restaurant u.d. Cascaden.« Foto von Georg Friedrich Leonhardt (→).*2


Ca. 1910: »Wilhelmshöhe. Gasthaus zu den Kaskaden.«*MA


Das Kaskaden-Restaurant
im Winter, datiert 1908. Links: von den Stufen der Kaskaden aus, rechts: von Osten.*MA


1912: datiert. »Restaurant Block«. datiert. Handschriftlich: »Eingekehrt.«*MAHier klicken für eine Variante mit der Bezeichnung »Blockhütte«.*MA


1933 gestempelt: »Kaskaden-Restaurant. Inh.: Fritz Block«.*MA


1936, Privatfoto.*MA


Schnee-Postkarte der 1960er Jahre. Foto: Albert Bosse.*MA

Das Kaskaden-Restaurant (Schloßpark Nr. 20)

»Baugruppe aus drei Gebäuden: einem ehemaligen Parkwächterhaus als Kern des Anwesens, einem Wirtschaftsgebäude und einem Schuppen. Die Aufseher, anfangs pensionierte Soldaten, führten schon immer eine mit kleinen Wiesen- und Gartenparzellen im Schlosspark verbundene Ökonomie; spätestens seit 1825 konnten Besucher der berühmten Anlagen dort, auf halbem Weg zwischen Schloss und Oktogon, Kaffee und Speisen bekommen, womit sich die Aufseher ihr schmales Salär aufzubessern suchten. Spätestens zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich der Ausschank zu einer hauptberuflich geführten Gastwirtschaft entwickelt, was sowohl die Erweiterung des Wohnhauses als auch den auf der Nordseite errichteten eingeschossigen, mit Brettern verschalten Gaststubenanbau bedingte.«*22

* * *


Herkules und Kaskaden-Restaurant, Blick von Osten, gestempelt 1914.*MA


Ca. 1900.*2


Ca. 1910 an einem umsatzstarken Tag.*MA


Ca. 1950.*MA

* * *

Hier klicken für eine Anzeigen-Doppelseite aus »Führer duch Hessen, Waldeck und Oberwesergebiet«, herausgegeben vom Verkehrsverband für Hessen und Waldeck, 1929, mit einer Anzeige des Kaskadenrestaurants.*MA

* * *

Die Gaststätte war über 100 Jahre in den Händen der Familie Block; um 1900 nannte sich das Lokal denn auch »Blockhaus« und wurde auch schon damals (im »Touristen-Führer für Kassel und Umgegend von H. F. Lorenz«) als »bescheiden« bezeichnet. Das jedenfalls traf für die letzte Block-Generation zu. Indes: Seit etwa 2010 befindet sich das Haus unter Leitung der Firma Grischäfer (→) – und ist seitdem (und demzufolge) ein wunderbarer Ort zum Feiern, Speisen und Kaffeetrinken.

Hier klicken für ein PDF der Wilhelmshöhe-Seiten in »Lührs gelbe Reise- und Städteführer. Band 12. Kassel und seine Ausflugsorte.« Verlagsanstalt Rastede-Oldenburg, ca. 1935. Eine Kaskaden-Restaurant-Anzeige findet sich auf Seite 70.*MA

(Nach oben zum Seiten-Inhaltsverzeichnis.)
  Im Bergpark Wilhelmshöhe

Hier klicken für eine Karte des Parks und des Habichtswaldes aus den 1930er Jahren.*MA

»Wilhelmshöhe. Bezirks-, Fremden- und Kurblatt«. Herausgegeben vom Bezirksverein Wilhelmshöhe, fünfter Jahrgang, Kassel, Juli 1934. Heft von 16 Seiten. Hier klicken (→) für ein PDF eines Komplett-Scans (7 MB) mit einem ausführlichen zeitgenössischen Blick auf Geschichte und Gegenwart von Park und Schloß Wilhelmshöhe. (Autorschaft: Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten)

Postkarten und Fotos des Bergparkes sind überaus häufig. Die Einträge in diesem Teilkapitel verdanken sich jeweils dem Zufall, daß sich im Mulang-Archiv lustige oder seltene Fotos befinden.

• Oktogon, Herkules, Kaskaden
• Die Große Fontäne
• Apollotempel und Aquädukt
• Die Plutogrotte
• Sokrates’ Hütte
• Felseneck
• Die Löwenburg
• Steinhöfer-Wasserfall und Aschsee
• Die Teufelsbrücke
• Der Neue Wasserfall
• Der Merkurtempel
• Der Schloßteich, der »Lac«
• Der Lieblingsplatz der Kaiserin
• Fuchslöcher
(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Im Bergpark Wilhelmshöhe«.)


»Wilhelmshohe, the Residence of the Emperor Napoleon – Kassel in the Distance«, lustiger Phantasie-Holzstich aus »The Illustrated London News«, volume LVII, October 1, 1870, also zur Zeit der Internierung Napoleons III auf Wilhelmshöhe. Die Oktogon-Bauten sind teils zu naturfelsig, teils zu löwenburgig ausgefallen. Dafür ist die Löwenburg (rechts im Wald) zu einem schlichten Landhaus geworden ...*MA


»Fontaine bei den Tritonen« direkt unterhalb des Oktogons. Foto von Sophus Williams, 1878.*MA


1900 gestempelt: »Wilhelmshöhe Vexirwasser« unterhalb des Oktogons. Seit 2020 wieder in Betrieb. Derzeitige Kosten für Frohsinn durch Bespritzen von Mitbürgern: Zwei Euro.*MA


Stereo-Aufnahme vom Herkules auf Kassel. »Neue Photographie Gesellschaft A. G., Steglitz-Berlin, 1905«.*MA – Weitere Blicke vom Herkules auf Kassel: Siehe das Unterkapitel »Wahlershausen« im Kapitel »Stadtteil Wilhelmshöhe«.


Ca. 1910: Ungewöhnliche Perspektive.*MA

* * *


Theuer ist er unserm Volke: »Festwagen des Arbeiter-Radfahr-Vereins Cassel darstellend ›Herkules – Wilhelmshöhe‹«, Rückseite: »Arbeitersportolympiade Frankfurt a.M. 1925«.*MA

* * *


Ca. 1970: Sanierungsarbeiten an den Kaskaden.*MA

Oktogon, Herkules, Kaskaden (Siehe auch das Unterkapitel »Wirtschaft am Herkules und Kaskaden-Restaurant«.)


»Die Cascaden bey Cassel« auf einem rückseitig 1819 datierten Stammbuchblatt von Wiederhold (→) in Göttingen.*MA


»Das Octogon«. Foto von Sophus Williams, Berlin, 1884.*MA – Diese Aufnahme liegt auch als Stereofoto im Mulang-Archiv vor.


»Fontaine bei den Tritonen«. Foto von Sophus Williams, Berlin, 1878.*MA


»Grotte beim Octogon«. Foto von L. Herzog, Verlag von Moser senior in Berlin, um 1880.*MA


»Wilhelmshohe – Neptune’s Grotto. Lovejoy & Foster, 335 West Madison St., Chicago, Illinois«, ca. 1890.*MA


Motorwagen neben dem Oktogon, ca. 1910. Aus dem Familienarchiv Greger – weitere Fotos aus diesem Archiv im Kapitel »Herkules-Bergrennen«.*1


1928 datiert und gestempelt. »Beleuchtung des Riesenschlosses Herkules und Kaskaden«.*MA

* * *

Im Mulang-Archiv vorhanden:
»Geschichten vom Herkules«, nach Barthold Georg Niebuhr neu erzählt von Fritz Grebenstein, 32seitiges Heft, Verlag Moritz Diesterweg 1952.
Magistrat der Stadt Kassel, »Herkules 250 Jahre«, 1967, 36seitige, aufwendige Festschrift-Broschüre mit 4seitigem Umschlag; Text: Hans Pippert, Gerd Kulle; Gestaltung: Reinhard Matthäus.
• • Wie vor, mit geändertem Umschlag: »der Kasseler Herkules«.

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Im Bergpark Wilhelmshöhe«.)


»Der grosse Wassersprung an der Wilhelmshöhe.« Lithographie aus »Der erzgebirgische Volksfreund«, Juli 1831. Hier klicken für die Textseite.*MA

* * *


1903. Die Fontäne ist herrlich zu erleben, aber schwer zu fotografieren: Wohin man sich auch stellt, das Wasser kontrastiert selten ausreichend mit dem Hintergrund. Immerhin hat der Fotograf dieser Karte es versucht.*MA


1913. Die »Grosse Fontaine« ist arg klein. War der Fotograf zu spät angekommen? Wußte er, wie schwer das ganze Ding zu knipsen ist? Aber ein bißchen Farbe kann Wunder wirken.*MA


1911. So wenig Publikum? Nein: Es ist eine Totalretusche. Die Fontäne ist auch hier zu klein – und sie entspringt in der schnöden Wirklichkeit auch nicht in der Mitte des Teiches.*MA


1918. Schon höher, aber immer noch komplett und kühn retuschiert; ein einzelner Mensch (und ein einzelner Schwan) sind Zeugen des Nicht-Geschehens.*MA


1917. Noch eine Totalretusche, aber immerhin so groß, daß die Fontäne nicht auf die 89 mm Höhe der Postkarte paßt.*MA


Die »grosse Fontaine« als freie Zeichnung, ca. 1910.*MA

Die Große Fontäne


»Der große Wassersprung an der Wilhelmshöhe« auf einem rückseitig 1837 datierten Stammbuchblatt von Wiederhold (→) in Göttingen.*MA


»Sophus Williams, Berlin 1885. Wilhelmshöhe, das Schloss m. d. grossen Fontaine.«.*MA


»Sophus Williams, Berlin 1889«.*MA


»Sophus Williams, Berlin 1897«. Keine Fehlbelichtung, sondern – die schwer zu fotografierende Große Fontäne.*MA


»Römmler & Jonas, Dresden 1894«. Sehr liebevolle Retusche.*MA

* * *

Auf die Große Fontäne, die seit 1781 50 m hoch spritzen kann, war Friedrich II so stolz, daß sie a) nur gegen Geldzahlung und b) nur für empfohlene Leute angeschaltet wurde. »Unerlaubtes Besichtigen oder gar Abzeichnen des Mechanismus standen unter schwerer Strafe«, wie Hermsdorff im HNA-»Blick zurück« Nr. 670 schreibt. Hier klicken für den ganzen lustigen Beitrag.*9

* * *


Ca. 1910. Fontäne retuschiert, Schloß retuschiert? Da findet das Mädchen rechts im Bild den Fotografen interessanter.*MA

* * *


Zinnfigur, Sockelbreite 13,3cm. Auf demselben beschriftet: »Carl Scheffer, Cassel, 1860«. Siehe auch die dazugehörige Zinnfigur im Teilkapitel »Die Löwenburg«.*MA

* * *

Hier klicken (→) für ein PDF mit dem bebilderten Text »Ab nach Wilhelmshöhe! Das große Kasseler Pfingstereignis« von Gerd Fenner – ein Beitrag hauptsächlich zur Großen Fontäne aus seiner Spaziergang-Serie zu besonderen Orten im Park, verfaßt für den Verein »Bürger für das Welterbe e.V.«, 2020.

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Im Bergpark Wilhelmshöhe«.)


»Frl. Zirkel mit Barsoi Tula, 1915« am Fontänenteich, dahinter der Apollotempel. Aus einem Album der Familie Greger – siehe das Teilkapitel »Klinik Dr. Greger«.*1


Fräulein Zirkel unterhalb des Schloßhügels.*1

* * *


»Die römische Wasserleitung an der Wilhelmshöhe bei Cassel« auf einem rückseitig 1820 datierten Stammbuchblatt von Wiederhold (→) in Göttingen.*MA

Apollotempel und Aquädukt


Postkarte von ca. 1910.*MA So sieht der Wasserfall vom Aquädukt zum Apollotempel – nicht aus. Oder doch nur, wenn der Retoucheur zwei Attraktionen des Bergparkes zusammenwirft:

Links: So sieht der Wasserfall tatsächlich aus –
Rechts: – und so die Kaskaden unterhalb des Oktogons.
*MA

* * *


»Aquaduct bei Cassel« auf einem rückseitig 1839 datierten Stammbuchblatt von Wiederhold (→) in Göttingen.*MA


Ca. 1908: Lithographie von Friedrich Fennel (→): »Aquädukt«. Weitere Blätter aus dieser Mappe: »Plutogrotte«, »Löwenburg«, »Neuer Wasserfall«, »Asch«, »Schloßwache mit Grand-Hotel und Marstall«, »Druseltal« sowie das Titelblatt.*MA

(Nach oben zum Teil-Inhaltsverzeichnis »Im Bergpark Wilhelmshöhe«.)

»Herkules mit Pluto-Grotte«, gestempelt 1908.*MA

Die Plutogrotte (siehe auch »Teufelsbrücke«)


»Plutogrotte«, ca. 1900.*MA


»Plutogrotte«, ca. 1900.*MA


Ca. 1908: Lithographie von Friedrich Fennel (→): »Plutogrotte«. Weitere Blätter aus dieser Mappe: »Aquädukt«, »Löwenburg«, »Neuer Wasserfall«, »Asch«, »Schloßwache mit Grand-Hotel und Marstall«, »Druseltal« sowie das Titelblatt.*MA

Hier klicken (→) für ein PDF mit dem bebilderten Text »Ein schauerliches Halbdunkel – die Plutogrotte« von Gerd Fenner, aus seiner Spaziergang-Serie zu besonderen Orten im Park, verfaßt für den Verein »Bürger für das Welterbe e. V.«, 2020.

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Sokrates. Rückseite, hs.: »So. 4. Juli 1920«.*MA

Sokrates’ Hütte

Heidelbach schreibt über die Zeit Landgraf Friedrich II. und dessen Staffagebauten im damals »empfindsamen« Park Weißenstein:

»Besonders zahlreich waren die abgesonderten Einsiedeleien. Öffnete man die Tür eines solchen Häuschens, so sah man bald diesen, bald jenen griechischen Weisen, ind Lebensgröße abgebildet, in einer ihn charakterisierenden Beschäftigung dasitzen. Plato unterrichtete seine Schüler, Sokrates las im Gefängnis. Pythagoras, Heraklit, Anaxagoras, Demokrit, jeder hatte sein besonderes Haus und selbst Diogenes seine Tonne.«*10/171

Die ganze Pracht ist dahin, nur die Sokrates-Hütte hat überlebt, seit etwa 2015 restauriert (aber leider unbelebt).

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Felseneck, gestempelt 1913.*MA

Felseneck

1794 vom Architekten Heinrich Christoph Jussow erbauter Pavillon am Rande der Ebene, auf der die Herkules-Wassertreppe endet.


Felseneck zur Zeit Napoléon Bonapartes, im Hintergrund die Löwenburg. Wiederhold (→), datiert 1811.*MA

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Um 1880. Foto: Eugen Kegel.*MA


1882: Der Bergfried. Foto: Sophus Williams.*MA


Um 1890. »Picturesque Views of The Wide, Wide World. Gems of Beauty and Art. Mountain, Valley and Stream. By W. M. Chase, Baltimore, MD., U.S.A.«*MA

* * *


1905 gestempelt.*MA

* * *



2 × 1903:*MA Der Kasseler Fotograf Georg Friedrich Leonhardt (→) hat besonders stimmungsvolle Winteraufnahmen angefertigt; seine Postkarten sind überdies stets datiert. Auf den Karten zwei Abschnitte der Burgmauer an der Auf‌fahrt zur Löwenburg: Oben der untere Eingang nahe der Mulangstraße, im Hintergrund die Wiederholdsche Kuranstalt. Der Durchgang links ist das »Wunschtörchen«; beim Durchschreiten wünsche man sich etwas (dabei das Törchen klüglich nicht überfordernd) und verschweige den Wunsch: so geht er in Erfüllung. – Unten das Tor am andren Ende desselben Weges, in unmittelbarer Nähe der Löwenburg, von deren Vorplatz aus gesehen. Möge der gotische Bogen bei der derzeitigen (2020) Renovierung der Löwenburg wieder geschlossen werden.




2 × 1919, 1 × 1928: Der Blick auf die beiden Tore von jeweils der anderen Seite.*MA

* * *


Ca. 1900: Das Südtor, seltene französische 3D-Postkarte.*MA


1917 gestempelt. Der Platz südlich der Löwenburg in psychedelischer Kolorierung.*MA


Ca. 1910. Ansicht des Innenhofes von Norden.*MA


1907 gestempelt: Das Nordtor.*MA


Ca. 1910:*MA Die Nordseite mit einem sonderbaren Gartentor von ca. 1900, links an einem Eingang zum »Labyrinth«. Rechts hinter dem Baum ist der Bonifaciusbrunnen nicht zu sehen. Aber hier:

Ca. 1910: Der Bonifaciusbrunnen.*MA


1920er Jahre: Stimmungsvolles Privatfoto der Löwenburg, aufgenommen von Süden; Datierung aufgrund des Kostüms der Dame im Vordergrund links.*MA


1935 gestempelt und datiert: auf den ersten Blick eine übliche Löwenburg-Karte. Auf den zweiten verwundert die nahe Hügelkette auf der Talseite. Da hat wohl der Retoucheur eine Wolkenbank fehlinterpretiert?*MA

Die Löwenburg (Schloßpark Nr. 9)

Diese künstliche Ruine wurde 1793–1801 durch Heinrich Christoph Jussow erbaut – nach einer Studienreise des Architekten durch das Heimatland der Ruinenromantik, die Britische Insel. 1945 wurde das Bauwerk durch Bombentreffer schwer beschädigt, vor allem der Bergfried stürzte ein. Von 2017 bis 2020 wurde er wunderbarerweise wieder errichtet.


Eingang zur Löwenburg, 1884. Foto: Sophus Williams, Berlin.*MA


Eingang zur Löwenburg, 1887. Foto: Sophus Williams, Berlin.*MA


Der Bergfried der Löwenburg, 1897. Foto: Sophus Williams, Berlin.*MA


»Die Capelle auf der Löwenburg«, Blick vom Innenhof nach Westen. Th. Creifelds, Köln.*MA


Droschke vor dem Südtor der Löwenburg, ca. 1890. Foto: Emil Fr. Rothe (→).*MA


Droschke und Kutscher vor dem Südtor der Löwenburg, 1907.*MA


1910 gestempelt: Was trägt der Uniformierte da nur?*MA

* * *

Aus den Tagebüchern Ferdinand Benekes (1774–1848), Kassette 1, Band 4 (Wallstein Verlag, Göttingen 2012). – 23. Juli 1801:

»Nach Tische besahen wir den ganzen ein paar Stunden im Umkreise haltenden Garten, welcher eigentlich die Nord Seite des Berges bedeckt, u. aus herrlichen Boskets, Parks, u. andern Dekorazionen besteht. In diesem Garten sahen wir dann successiue folgende Merkwürdigkeiten. a.) die Löwenburg – Eine von dem LandGrafen ganz neuerlich erbaute alte Ritterburg, in welcher er selbst Zimmer bewohnt. An sich wäre es nichts Tadelnswerthes, durch ein solches in seiner Manier dekorirtes Gebäude die Sitten der Vorzeit im kleinsten Detail anschaulich zu machen. Im Gegentheil würde die Ausführung eines vernünftigen Plans dieser Art großen Dank verdienen, Soll aber der Plan vernünftig seyn, so muß er auch auf eine vollkommene Darstellung der Sache gerichtet werden. Hier aber ist alles MiniaturDarstellung, die um so unpaßlicher ist, da sie Ansprüche auf eine große Wirklichkeit macht. Statt also die Burg so darzustellen, wie man sie sich aus den großen Maßen alter Ruinen idealisirt, so hat der LandGraf zwar der Form nach eine Burg, der Masse nach aber eine kleine niedliche Burg bauen laßen. Uns beyden, die wir trotz unserm Streben nach einer angenehmen Täuschung dennoch nur den Eindruck des Kleinlichen fühlten, schien daher diese völlig ausstaffirte Burg eine wahre DonQuixotterie des LandGrafen zu seyn, u. zwar eine recht burleske. – Wir gingen über eine Zugbrücke, durch ein Thor in den innern HofPlatz. Hier fanden wir eine Wache von sechs völlig altkostümirten BurgLeuten, oder LanzKnechten. Es war unmöglich, dem Eindrucke dieser Kinderey zu widerstehen, u. nicht zu lächeln über die steifen Musketier, welche in dieser Garderobe stacken, u. deren pedantische Haltung in dem schreyendsten Widerspruche mit den Lanzen, Schwerdtern, u. Pumphosen stand, mit denen sie dekorirt waren. Diese armen Teufel, u. wahre HofNarren müßen also eine permanente Komödie spielen, u. kommen gar nicht aus den TheaterKleidern heraus, in denen sie zugleich ihr Theater, u. ihr PrivatLeben führen.«

Später wird Beneke deutlich romantischer. 19. August 1806: »Heiter, wie der Himmel über uns, stiegen wir nun scherzend die Treppen neben der Kaskade herab, und richteten dann unsern Weg rechts in den südöstlichen Teil des Waldes. Schon neigte sich der Tag, große RaubVögel kreiseten über dem hie, und da sichtbaren Gipfel des Berges, u. bald lag auch am Abhange des Berges die vielthürmige Löwenburg vor uns. Zwischen dem TurnierPlatze u. dem Burg-Garten weg wanderten wir getrost darauf los unsre Phantasie versetzte uns in die RitterZeit, u. die Dämmerung des schönen heitren Abends vollendete die Illusion. Wir zogen ein durch das BurgThor, u. lustwandelten auf dem stillen InnenHofe, in dem nichts Lebendes war, als die altkostümirte Schildwache. Die steinernen Löwen, u. Ritter vor der HauptThüre, die gothische BurgKapelle, die bemahlten Fenster, alles, alles wirkte izt bey der aufsteigenden Nacht viel stärker auf die Einbildung, u. wir geriethen weit hinweg von unsrer Gegenwart. Ungern verließen wir endlich die Burg, unsre Tritte hallten uns nach in dem stillen Hofe.« (Kassette 3, Band 2, Göttingen 2019)

* * *


Ca. 1908: Lithographie von Friedrich Fennel (→): »Löwenburg«. Weitere Blätter aus dieser Mappe: »Plutogrotte«, »Aquädukt«, »Neuer Wasserfall«, »Asch«, »Schloßwache mit Grand-Hotel und Marstall«, »Druseltal« sowie das Titelblatt.*MA

* * *


1915 gestempelt: Das Südtor. Privatfoto mit Stempel »Reserve-Lazarett Cassel«. Zur Militärgeschichte von Wilhelmshöhe siehe das Kapitel »Das Artillerie-Album«.*MA

* * *


Zinnfigur, Sockelbreite 11cm. Auf demselben beschriftet: »Carl Scheffer, Cassel, 1860«. Siehe auch die dazugehörige Zinnfigur im Teilkapitel »Die große Fontäne«.*MA

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»Durchblick vom Steinhöfer Wasserfall auf die Löwenburg«, ca. 1900.*MA


Steinhöfer-Wasserfall, Privatfoto von 1914 eines Heinrich Konrad aus Preetz.*MA

* * *

Der bei Heidelbach genannte Sammelteich ist der Waldsee »Asch«, ein Idyll, an dessen herkulesseitigem Gestade zu Beginn des 20. Jahrhunderts die »Neue Frikadellen-Hütte« stand.


Asch. Aus einem Trambahn-Spiel von 1877 (Nachdruck 1984).*MA


Asch, 1904 gestempelt.*MA


Asch, ca. 1910.*MA


1926 gestempelt: die »Neue Frikadellen-Hütte« am Aschsee.*MA


1927: die »Neue Frikadellen-Hütte«, Beitrag in der HNA, 1996.*MA

Auf dem unteren Drittel dieser Karte (hier klicken (→)) findet man See und Hütte.*MA

Steinhöfer-Wasserfall und Aschsee


»Der Steinhöfer Wasserfall« auf einem rückseitig 1819 datierten Stammbuchblatt von Wiederhold (→) in Göttingen.*MA

Emilie Wepler, Geschichte der Wilhelmshöhe, Kassel 1870, S.39ff: »Nicht weit entfernt von [der Löwenburg], nordwärts, auf dem Wege nach den Cascaden zu, mitten in dem Dickicht des Habichtswaldes, ist der Bergwasserfall, ebenfalls unter demselben Fürsten von dem Inspektor Steinhöfer, welchem die Aufsicht über sämmtliche Wasserleitungen anvertraut war, nach seiner eignen Idee angelegt, daher auch derselbe unter dem Namen der Steinhöfer’sche Wasserfall bekannt ist. Zwischen wild durch einander gewachsenen Bäumen und Gesträuchen stürzt sich das Wasser über mächtige Steinblöcke und Felsstücke, welche von der Natur auf einander gethürmt zu sein scheinen, einen tiefen Abhang hinab. Mitten zwischen diesen Steinklippen und dem Wassersturze ist eine geräumige Grotte, die dem Eintretenden erfrischende Kühle und eine herrliche Aussicht nach der Burg und über dieselbe hin nach dem reizenden Thale gewährt.
    Es wird wohl von Interesse sein, hier Einiges über den Erbauer dieses schönen, wildromantischen Wasserfalles zu sagen, denn bei völligem Mangel an wissenschaftlicher Bildung war er ein Genie ganz eigener Art. Im technischen Zeichen gänzlich unbewandert, unfähig, auch nur den einfachsten Plan auf dem Papiere zu entwerfen, wußte er an Ort und Stelle genau anzugeben, wie jede Röhre, selbst jeder einzelne Stein gelegt werden mußte und mit peinlicher Genauigkeit hat er bis in die geringsten Kleinigkeiten Alles mit seinem Stocke, ohne den ihn Niemand gesehen, ausgemessen. Als unverheiratheter, einsam stehender Mann werden von ihm, besonders aus seinen späteren Lebensjahren verschiedene Eigenheiten und seltsame Angewohnheiten erzählt, von denen am erwähnenswerthesten scheint, daß er beständig ein großes, weißes Taschentuch auf seinem Stocke trug, um sich fortwährend damit den rinnenden Schweiß von der Stirne zu trocknen. Jeden Abend wusch er dieses Tuch, welches nach und nach seine ursprüngliche Farbe verloren hatte, mit eignen Händen in dem Lac, hing es wieder über seinen Stock, ging, um dasselbe zu trocknen, dreimal um den See herum und begab sich alsdann nach Hause. Auch nicht einen Abend ist das Tuch ungewaschen geblieben. Seinen Zopf und dreieckigen Hut hat er bis zu seinem Tode getragen. Er starb im Jahre 1829 und sein Bild in Aquarell, von dem Maler Osterhof gemalt, ist noch heute im Gasthause zu sehen. In jener schon erwähnten Grotte wünschte Steinhöfer einst zu ruhen, doch hat sein Lieblingswunsch nicht erfüllt werden können und er liegt auf dem kleinen Friedhofe hinter der Löwenburg begraben, umgeben von seinen Werken.«

Heidelbach *10/236: »1793. Im Frühjahr wurden in der Gegend der Fasanerie alte Wege zum Teil geändert und neue angelegt. Im Mai wurde die bis dahin noch rauh gebliebene Gegend zwischen der Plutogrotte und dem Fuße des Karlsberges bearbeitet und die ehedem zur Fortsetzung der Kaskadenanlagen angelegten steilen Ufer und Abhänge abgetragen, auch dem vom Waldwassersturz zum neuen Reservoir führenden Flußlauf ein landschaftlicher Charakter verliehen.
    Dieser Waldwassersturz, der noch 1821 die offizielle Bezeichnung ›Bergwasserfall‹ oder ›Waldwasserfall‹ trug, wurdem vom Volke schon bald nach seinem Erbauer der ›Steinhöfersche Wasserfall‹ genannt. An dem hier fast senkrecht abfallenden Bergeshang türmte Steinhofer mitten im Wald Felsen auf Felsen, und zwar, wie eine wenig glaubhafte Tradition berichtet, ohne Wissen des Landgrafen. Als das Werk so weit gediehen war, daß man aus einem Sammelteich die Wassermassen sich über das Gestein ergießen lassen konnte, soll er den Fürsten an die Stelle seines heimlichen Schaffens geführt haben.
«





Der Steinhöfer-Wasserfall in vier Sterobildern: zweimal 1887, Fotograf Sophus Williams; darunter ca. 1900; dann 1906.*MA – Die Rückseite des dritten Stereobildes zeigt ein geisterhaftes Bild von einer Theaterauf‌führung oder einem Kostümball: hier klicken.

* * *


Ca. 1908: Lithographie von Friedrich Fennel (→): »Am Asch«. Weitere Blätter aus dieser Mappe: »Plutogrotte«, »Aquädukt«, »Löwenburg«, »Neuer Wasserfall«, »Schloßwache mit Grand-Hotel und Marstall«, »Druseltal« sowie das Titelblatt.*MA

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Rückseiten-Etikett des Stereo-Bildes »Under the Devil’s Bridge«: »From W. R. Tatem, Bookseller & Stationer, 61 Warren Street, Trenton, New Jersey«.*MA


Ca. 1910: »Teufelsbrücke« – aber wo ist sie nur?*MA

Die Teufelsbrücke


»Die Teufelsbrücke« auf einem Stammbuchblatt von Wiederhold (→) in Göttingen. Es gibt auch ein Wiederhold-Stammbuchblatt mit der ursprünglichen Holzbrücke. 1826 wurde die (heutige) gußeiserne Brücke durch die Firma Henschel ausgeführt. – Eine steinerne Version der Brücke hat es nach Heidelbach*10 nicht gegeben.*MA


1887: »Wasserfall an der Teufelsbrücke«; Foto von Sophus Williams, Berlin.*MA


Ca. 1890: »Wilhelmshohe – Under the Devil’s Bridge«: der Wasserfall unterhalb der Brücke; das Wasser strömt in Richtung Aquädukt.*MA

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1915 gestempelt: »Wilhelmshöhe – Lindenplatz am Neuen Wasserfall«. Dieses recht Reservoir hinter dem oberen Plateau des Wasserfalls ist gut erhalten, wie auch die zuführenden Wasserwege.*MA


Ca. 1900: Klappkarte.*MA


Ca. 1920: »Partie am Park«: gewiß am Neuer-Wasserfall-Graben.*MA


1914 gestempelt. »Partie im Park«. wohl auf dem Plateau des Neuen Wasserfalls?*MA

Der Neue Wasserfall

Der Neue Wasserfall wurde als letztes wichtiges Areal des Bergparks gestaltet. Für seine Anlage mußte das Gut Juliusstein (später »Montchéri«) abgerissen werden – die strenge Auf‌fassung des Landschaftsparks vom Beginn des 19. Jahrhunderts duldete keine Parkbauten, sondern hatte das Ideal einer realistisch-idealistischen Naturgestaltung.

Zur Verwendung von Gut Juliusstein als Cholerahaus 1831/32: Hier klicken (→) für ein PDF mit einem bebilderten Text von Gerd Fenner.




Drei Stereobilder: oben, ohne Wasser: Sophus Williams, 1880; Mitte: ca. 1890; unten: Sophus Williams, 1888.*MA

* * *


Ca. 1908: Lithographie von Friedrich Fennel (→): »Untere Partie am Neuen Wasserfall«. Weitere Blätter aus dieser Mappe: »Plutogrotte«, »Aquädukt«, »Löwenburg«, »Asch«, »Schloßwache mit Grand-Hotel und Marstall«, »Druseltal« sowie das Titelblatt.*MA

* * *

Heute liegt der Neue Wasserfall in einer eher weniger besuchten Ecke des Parks; der Wasserfall ist seit 1945 beschädigt und außer Betrieb.

Mit dem UNESCO-Welterbe verbindet sich die Hoffnung, daß dieses großartige Bauwerk und die umgebende Parklandschaft in absehbarer Zeit wieder in ganzer Schönheit erlebbar sein werden.

* * *

Im Juni 2020 hat Gerd Fenner für den Verein »Bürger für das Welterbe« einen vierseitigen bebilderten Text über den Neuen Wasserfall verfaßt: Hier klicken (→) für das PDF.

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1902.*MA


1903 datiert.*MA


1911 gestempelt.*MA

Hier (→) ein HNA-Link zum Wiederaufbau der Kuppel und der Statue.

Der Merkurtempel


Ca. 1905: Die Postkarte ist rückseitig bedruckt »Wilhelmshöhe, an der Roseninsel«, aber die liegt ganz woanders, nämlich zwischen Lac und Fontäne. Zu sehen ist ein Wasserlauf unfern des Merkurtempels, der wiederum nahe am Neuen Wasserfall liegt.*MA

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Ca. 1910: Lac und Schloß. Privatfoto.*MA

* * *


Das Henkelsche Gastronomie-Zelt auf dem Lac, um 1912.*MA

»Auch die mehrere Jahre eingestellten abendlichen Beleuchtungen des ›Schlossteichs‹ durch Bogen- und Glühlampen wurden vom Pächter des Grand Hotel, welcher auch die Eisfläche des Schlossteiches zum Schlittschuhlaufen mit übernommen hat, wieder regelmässig bei brauchbarer Eisdecke aufgenommen und Conzerte, Feuerwerke und sonstige Vergnügungen dabei veranstaltet. Auf einem Büffett in dem aufgeschlagenen Zelte wurden dabei durch elektrische Kochapparate die Speisen und Getränke warm erhalten bezw. mit deren Zurhilfenahme bereitet.« (Absatz 73 des Textes von Gustav Henkel zur Elektrifizierung der Villenkolonie Mulang; hier klicken für den ganzen Text; hier klicken für die Lac-Bilder dortselbst.)

* * *

Siehe auch die Lac-Fotos im Schmidtmann-Album (Doppelseiten 5 und 6) sowie die Bilder vom Abfischen des Lac und des Fontänenteiches im Kapitel »Villenkolonie Mulang«, dort Löwenburgstraße 1–3.

Der Schloßteich, in Kassel meist »Lac« genannt


»Sophus Williams, Berlin 1885. Wilhelmshöhe. Der Lac mit dem Schloss«.*MA



2 × »Schlossteich«, datiert 1902 und 1903, zwei der vielen schönen Winterfotos von Georg Friedrich Leonhardt (→). In der Bildmitte ist jeweils eine Bude mit Rampen-Zugang zur Eisfläche zu sehen.*MA


Ca. 1905: Stereofoto vom Lac mit dem Henkelschen Büffet-Zelt (siehe Text in der linken Spalte).*MA


Gestempelt 1912. Im Hintergrund das Büffet-Zelt.*MA

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1903 (Stempel): »Der Kaiserin Lieblingsplatz«, mit Blick auf die Löwenburg.*MA


Ca. 1900: »Lieblingsplätzchen Ihrer Majestät«, Foto von Doppelseite 14 aus dem »Artillerie-Album«.*MA

* * *


1904 (Stempel): »Wilhelmshöhe, Partie am Weißenstein«, südlich des Schlosses.*MA


Ca. 1910: »Wasserfall unterhalb des Weißensteins«, oben liegt jene Stelle, an der man den Bachlauf auf großen Steinen überqueren kann.*MA

Der Lieblingsplatz der Kaiserin am Weißensteinflügel und das angrenzende Park-Areal.

Auguste Viktoria, die Gemahlin Kaiser Wilhelms II., schätzte, wenn man der nebenstehenden Postkarte glauben möchte, besonders die kleine Ebene oberhalb der Felsengarten-Treppen unmittelbar nordwestlich des Weißensteinflügels des Schlosses Wilhelmshöhe, die auch heute noch genau so (nur ohne Bank) vorzufinden ist (die Ebene, nicht die Kaiserin).


Dort oben auf den weißen Steinen, nach denen einst das Kloster benannt war und nun der Weißensteinflügel benannt ist, befindet sich der »Lieblingsplatz der Kaiserin«. Foto von Sophus Williams, 1881.*MA

* * *


1898 gestempelt. »Ansicht vom weissen Stein nach der Löwenburg.«*MA

* * *


Aus dem Privat-Album von Reinhold Greger: Der Weg südlich des Weißensteinflügels, im Hintergrund der Schloßteich, der »Lac«.*1

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1906 gestempelt.*MA


1918 gestempelt.*MA

Fuchslöcher

Wenn man der Rasenallee weg vom Schloß in Richtung Wilhelmsthal folgt, macht sie alsbald eine scharfe Biegung nach links und biegt bald darauf wieder nach rechts ab.

Direkt neben dieser Biegung liegt auf einer Anhöhe ein Rindenhäuschen: Die Fuchslöcher-Hütte. Sie ist freilich stark vernachlässigt.

Ganz am oberen Rand dieses Planes (hier klicken) findet man die »Fuchslöcher«.*MA

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  Die Waldschule (heutige Adresse: Nußallee 3)


Um 1926. Rückseitig bedruckt: »Städt. Waldschule Kassel-Wilhelmshöhe«.*MA


Privatfoto, beschriftet: »Geländesportkursus Kassel 2.–9.X.33. (Waldschule)«. Aufgenommen vor dem (erhaltenen) Nebengebäude, das auch auf dem Foto von 1910 links zu sehen ist.*MA


Sechs Privatfotos, aus den 1930er Jahren: NS-»Pimpfe« oder »Jungvolk« (hier klicken (→) für den Wikipedia-Eintrag) in der Waldschule.*MA

Heidelbach(*10/323) schreibt: »Im März 1827 wurde, da nunmehr das neue Wachthaus [die »Wache«, siehe oben] bezogen werden konnte, auf Befehl des Kurfürsten [Wilhelm II] der östliche Flügel neben dem Gasthaus abgebrochen, um für die Anlage eines neuen Gasthauses [das Schloßhotel, siehe oben] Platz zu schaffen. Es folgte der Abbruch des Gasthauses selbst, das im heutigen neuen Obstgarten wieder aufgebaut wurde.« Dieses trefflich proportionierte Haus ging in den 1960er Jahren in den Besitz der Stadt Kassel über, wurde Teil der »Waldschule« – und im September 1966 schändlich abgerissen.


1910 gestempelt: das einstige Schloß-Gasthaus.*MA

»Am 11.6.1926 wurde die städtische Waldschule in dem von der preußischen Krongutsverwaltung gepachteten Obstgarten eröffnet. Der südliche Teil der Anlage wurde später in Kleingärten aufgeteilt und wird heute von einem Verein bewirtschaftet. Die Schule dient bis heute einem naturnahen Lernen – mit Unterbrechung in der NS-Zeit, wo aus der Waldschule eine »Geländesportschule« wurde.«*22

* * *

Im Mulang-Archiv befinden sich 16 Seiten aus einem Fotoalbum einer Kasseler Töchterheim-Schülerin (das Heim befand sich wohl im Vorderen Westen) mit ca. 70 Fotos aus dem Jahre 1926. Einige zeigen die Waldschule:


Links: »Frl. Steinbrück, Gretel, Fanny beim Ankommen in der Waldschule.« – Rechts: »Waldschule, Hauptgebäude. Wilhelmshöhe.«*MA


Links: »Küche der Waldschule.« –
Rechts
: »Direx Friedrich in der Waldschule.«*MA


Links: »Meine Klasse in der Waldschule auf einem Heuwagen.« – Rechts: »Fräulein Steinbrück (Klassenlehrerin).«*MA


Links: »Meine Klasse in der Waldschule« –
Rechts: »Fräulein Steinbrück beim Spielen in der Waldschule.«*MA

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  Dank und Nachweise

Dank an
Gerd Fenner
Dr. Helmuth Greger
Henry Koch
Rolf Lang
Bernd Sieber
Stadtmuseum Kassel

Nachweise
*MA Mulang-Archiv, Privatarchiv des Autors und Betreibers dieser Website, Friedrich Forssman, und seiner Frau Cornelia Feyll
*1 Familienarchiv Greger
*2 Sammlung Rolf Lang, Niestetal
*3 Ortsbeirat Brasselsberg (Hg.): Brasselsberg – Geschichte und Anekdoten, Kassel o. J. (ca. 1990)
*4 Stadtmuseum Kassel
*5
Emmer, Johannes (Hg.): Die Welt in Farben. Kunstmappe der schönsten Landschaften, Städteansichten, Baudenkmäler und Volkstypen aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz. Berlin – München – Wien – Zürich. Verlagsanstalt für Farbenphotographie Carl Weller.
*6 Wolfgang Hermsdorff, Ein Blick zurück, Reproduktion der HNA-Serie, zusammeng. m. Registern und Quellenverz. v. Hiltgunde Thiele, Kassel 1992.
*7 Sammlung Sieber, Kassel
*8 Hans-Christoph Dittscheid: Kassel-Wilhelmshöhe und die Krise des Schloßbaus am Ende des Ancien Régime, Worms 1987.
*9 Gottfried Ganßauge: Die Umgestaltung der Wilhelmshöher Schloßwache, in: Hessische Heimat, 1. Jahrgang 1951, Heft 1, Kassel 1951.
*10 Paul Heidelbach: Die Geschichte der Wilhelmshöhe, Leipzig 1909
*11 UniversitätsBibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
*12 Alois Holtmeyer: Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel
*13 Wolfgang Hermsdorff: Kassel 1900 bis heute. Eine Dokumentation mit 170 Fotos von Carl Eberth, Kassel 1981

*14 Heinrich Schmidtmann: Erinnerungsbilder, Kassel 1910
*15 Henry Koch
*17
Verwaltung der staatl. Schlösser und Gärten Bad Homburg
*22
Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Brigitte Warlich-Schenk (Hg.): Kulturdenkmäler in Hessen, Stadt Kassel III, Stuttgart 2008
*23 Nachlaß Tilman Störmer; Dank an Gerd Fenner, Kassel

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